Madame Web wird allgemein als einer der katastrophalsten Superheldenfilme aller Zeiten angesehen, der an den Kinokassen scheiterte und auf überwältigend negative Kritiken stieß. Bei seinem Debüt errang er den zweifelhaften Ruf, den schlechtesten Start für einen Sony-Spider-Man-Film hingelegt zu haben, und war die erste Marvel-bezogene Veröffentlichung seit Foxs Fantastic Four-Reboot, die es nicht auf den ersten Platz am Eröffnungswochenende schaffte.
Sogar Hideo Kojima, der gefeierte Spieleentwickler, bekannt für Metal Gear Solid und Death Stranding, beschränkte seine Kritik auf nur sechs Worte. IGN lieferte etwas mehr Details und führte die Mängel des Films auf ein überladenes Drehbuch zurück, das mit unnötigen Charakteren, simplen Archetypen und uninspirierten Dialogen gefüllt sei.
Im Nachhinein und nach dem noch schlechter aufgenommenen Kraven the Hunter hat Sony Berichten zufolge seine Spider-Man-Universum-Pläne aufgegeben, um sich auf den für nächstes Jahr erwarteten Hit Spider-Man: Brand New Day zu konzentrieren.
Was also führte zum Scheitern von Madame Web? Die Fehleranalyse war umfassend. Letztes Jahr deutete Emma Roberts, die im Film Mary Parker spielte, an, dass die Online-Kultur und die Tendenz, alles lächerlich zu machen, zu ihrer schlechten kommerziellen und kritischen Leistung beigetragen hätten. Eine bestimmte Zeile aus dem Trailer wurde zu einem viralen Meme, obwohl dieser Dialog in der endgültigen Version herausgeschnitten wurde.
Sydney Sweeney, die Julia Cornwall (auch bekannt als Spider-Woman) spielte, beschrieb ihre Beteiligung schlicht als "einfach mitgefahren". Während eines Saturday Night Live-Monologs hob sie ihre anderen schauspielerischen Leistungen hervor und distanzierte sich ausdrücklich von ihrer Rolle als die netzschwingende Heldin, indem sie erklärte: "Sie haben mich definitiv nicht in Madame Web gesehen."
Nun hat Dakota Johnson, die die Titelrolle spielte, die Probleme von Madame Web weiter ausgeführt und pointierte Bemerkungen geliefert, die den problematischen Entwicklungsprozess des Films hervorheben.
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In einem Interview mit der Los Angeles Times, während sie ihre romantische Komödie Materialists bewarb, kommentierte Johnson das Scheitern von Madame Web: „Es war nicht meine Schuld.“
„Es gibt heutzutage diesen Trend, bei dem viele kreative Entscheidungen von Komitees getroffen werden“, erklärte sie. „Oder von Einzelpersonen ohne kreativen Instinkt. Es ist unglaublich schwierig, auf diese Weise genuine Kunst oder fesselnde Unterhaltung zu produzieren. Bei Madame Web begann das Projekt als eine Sache und verwandelte sich in etwas völlig anderes. Ich war in dieser Phase im Wesentlichen nur ein Passagier. Aber solche Rückschläge passieren. Big-Budget-Filme stolpern regelmäßig.“
Diese jüngsten Aussagen decken sich mit Johnsons früheren Bemerkungen nach der Veröffentlichung von Madame Web, als sie Bustle gegenüber sagte: „Kunst kann nicht durch das Verlassen auf Daten und Algorithmen erschaffen werden. Ich glaube schon lange, dass Zuschauer sehr aufmerksam sind, während Studio-Manager sie zunehmend unterschätzen. Das Publikum spürt immer Unaufrichtigkeit.“
Letztendlich scheint Johnson eine philosophische Perspektive auf ihre Beteiligung an Madame Web zu haben. „Ich hege deswegen keinen Groll“, fügte sie hinzu. „Ich würde kein Projekt einer bestimmten Art aufgrund dieser Erfahrung ausschließen. Ich war Teil kleiner Independent-Filme, die auch unter ihren Erwartungen blieben. Na und?“
Sony's Spider-Man-Universum umfasst derzeit sechs Filme: Venom, Venom: Let There Be Carnage, Morbius, Madame Web, Venom: The Last Dance und Kraven the Hunter. Im April sprach Venom-Star Tom Hardy über die aufgegebenen Pläne für ein Crossover zwischen Venom und Spider-Man.
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