Am 12. Februar erhielt "Captain America: The New World Order" seine erste Welle von Kritikerstimmen, die ein gespaltenes Echo zeigten – von begeisterter Zustimmung bis hin zu verhaltener Kritik. Während viele die adrenalingeladenen Actionszenen, mitreißenden Darstellerleistungen und beeindruckenden Red-Hulk-Visualeffekte lobten, bemängelten andere oberflächliche thematische Tiefe. Hier eine detaillierte Analyse dieses ambitionierten, aber unvollkommenen neuen Kapitels des MCU.
Inhaltsverzeichnis
- Eine neue Ära für Captain America
- Hauptstärken und -schwächen
- Handlungszusammenfassung ohne Spoiler
- Fazit
- Positive Aspekte
- Negative Aspekte
Eine neue Ära für Captain America
Seit Steve Rogers den Schild an Sam Wilson (Anthony Mackie) in "Avengers: Endgame" übergab, wurde debattiert, ob Bucky Barnes der bessere Nachfolger gewesen wäre. Beide Charaktere trugen bereits im Marvel-Comic den Mantel, wodurch Sams Auswahl kanonisch legitim ist. Marvel Studios adressierte Fanbedenken durch "The Falcon and The Winter Soldier", etablierte Sam und Bucky als Verbündete und zeigte Sams schrittweise Annahme seiner neuen Identität. Trotz anfänglicher Selbstzweifel akzeptiert Sam schließlich die Rolle als Captain America – trotz der Komplexität, eine Nation zu repräsentieren, die ihn nicht immer repräsentierte.
"The New World Order" kombiniert Steve Rogers' Signaturelemente (Kriegsabenteuer, Spionagetaktiken, globale Erkundungen) mit Sams frischer Perspektive. Der Film führt Joaquin Torres (Danny Ramirez) als neuen Partner ein, leidet unter typischen CGI-Grenzen und beginnt mit Marvels markanter Explosionsszene.
Sam Wilson unterscheidet sich grundlegend von Steve Rogers, doch der Film versucht, ihn in ein ähnliches Archetyp zu pressen. Seine Dialoge erinnern oft an Rogers, und seine Haltung bleibt – abgesehen von Luftkämpfen und Scherzen mit Verbündeten – durchweg ernst. Während einige den Humor vermissen, gibt es dennoch lockere Wortwechsel mit Torres und schlagfertige Kommentare in spannungsgeladenen Momenten. Dieser zurückhaltende Humor unterstützt Sams Charakterentwicklung besser als plumpe Gags anderer MCU-Werke.
Hauptstärken und -schwächen
Stärken:
- Actionszenen: Atemberaubende Kampfsequenzen, insbesondere mit dem visuell beeindruckenden Red Hulk.
- Darstellerleistungen: Anthony Mackie überzeugt als charismatischer Sam Wilson, während Harrison Ford als Secretary Ross Autorität ausstrahlt.
- Nebendarsteller: Danny Ramirez belebt die Dynamik als Joaquin Torres, und der Hauptantagonist wird Marvel-Fans begeistern.
Schwächen:
- Drehbuchprobleme: Oberflächliche Charakterentwicklung und inkonsistente Darstellung von Sams Fähigkeiten gegen Red Hulk.
- Vorhersehbare Handlung: Trotz interessantem Aufbau verfällt der Film in bekannte Klischees früherer Captain-America-Teile.
- Unausgereifte Charaktere: Sam wirkt weniger komplex als Steve Rogers, und der Gegner hinterlässt kaum Eindruck.
Handlungszusammenfassung ohne Spoiler
In einer Welt, die sich noch von den Ereignissen der "Eternals" erholt, dient Thaddeus Ross (Harrison Ford) nun als US-Präsident. Der gigantische Himmelskörper Tiamuts ragt aus dem Ozean – sein Adamantium-haltiger Leib ist sowohl Bedrohung als auch Ressource und schürt globale Spannungen.
Ross rekrutiert Sam Wilson für ein neues Avengers-Team zur Sicherung dieser Materialien. Ein Attentat auf den Präsidenten enthüllt jedoch einen finsteren Strippenzieher. Die folgende Globetrotter-Mission vereint Spionage, Verrat und Hochrisiko-Kämpfe.
Trotz guter Grundlage scheitert der Film an fragwürdigen Drehbuch-Entscheidungen: Von Sams plötzlicher Kostümaufrüstung bis zu seiner unwahrscheinlichen Kompetenz gegen Red Hulk im Finale wirken Schlüsselmomente konstruiert.
Fazit
Trotz spürbarer Schwächen bleibt "The New World Order" ein unterhaltsamer Spionage-Action-Mix für Gelegenheitszuschauer. Starke Kameraführung, überraschende Wendungen und herausragende Darsteller gleichen erzählerische Mängel aus. Eine Post-Credit-Szene deutet zukünftige Marvel-Ereignisse an und hält die Vorfreude aufrecht.
Kann Sam Wilson Steve Rogers' Erbe gerecht werden? Nur die Zukunft wird es zeigen, doch vorerst fungiert "The New World Order" als solider – wenn auch unausgeglichener – Beitrag zum Marvel Cinematic Universe.
Positive Aspekte
Kritiker lobten insbesondere die Actionszenen und Red Hulks visuell spektakuläre Auftritte. Anthony Mackie überzeugte als physisch präsenter Sam Wilson, während Harrison Ford als Secretary Ross nuancenreich glänzte. Die CGI-Umsetzung des Red Hulk stach als technische Meisterleistung hervor. Die Dynamik zwischen Mackie und Danny Ramirez bot willkommene humorvolle Entspannung im düsteren Ton.
Negative Aspekte
Die meisten Kritiken bemängelten die fehlende Tiefe in Charakterentwicklung und emotionaler Resonanz. Die Handlung wirkt zu vertraut und wiederholt Motive früherer Captain-America-Filme. Sam Wilson bleibt im Vergleich zu Steve Rogers unterentwickelt, der Gegner blass. Ungleichmäßiges Tempo minderte das Potenzial. Letztlich liefert der Film Spektakel, verschenkt aber Chancen für substanzhafteres Storytelling.