Zusammenfassung:
- Nintendo hat das ursprüngliche Entwicklungsteam von Retro Studios aus den Credits von Donkey Kong Country Returns HD ausgeschlossen.
- Dies setzt ein Muster fort, bei dem Nintendo Credits für Remaster-Versionen vereinfacht, was bereits Kritik von Branchenexperten hervorgerufen hat.
Die bevorstehende Veröffentlichung von Donkey Kong Country Returns HD hat für Kontroversen gesorgt, nachdem bestätigt wurde, dass Nintendo die ursprünglichen Retro-Studios-Entwickler aus den Credits der Remaster-Version gestrichen hat. Die überarbeitete Fassung des beliebten Wii-Plattformspiels von 2010 erscheint am 16. Januar 2025 für die Nintendo Switch.
Die Switch hat sich dank ihrer Handheld-Flexibilität und Nintendos Engagement für die Wiederbelebung klassischer Titel zu einer festen Größe im Retro-Gaming entwickelt. Vom penibel überarbeiteten Super Mario RPG-Remake bis zur Wiederauflage von Nischenperlen wie Famicom Detective Club hat Nintendo gezeigt, wie wichtig ihm die Pflege seines Erbes ist – was die Credit-Kontroverse umso unverständlicher macht.
Kredit-Debatte noch vor Veröffentlichung
Frühe Berichte zeigen, dass die HD-Remaster-Credits ausschließlich Forever Entertainment nennen, das Studio, das für den Switch-Port und die Verbesserungen verantwortlich ist. Obwohl Inhalte der 3DS-Version enthalten sind, steht in den Credits lediglich, dass das Spiel „Auf der Arbeit des originalen Entwicklerteams basiert“, ohne einzelne Retro-Studios-Mitarbeiter zu nennen.
Nintendos anhaltende Credit-Kontroversen
Dies ist nicht Nintendos erster Kredit-Streit. 2023 hatte der ehemalige Retro-Studios-Entwickler Zoid Kirsch das Unternehmen öffentlich kritisiert, weil ursprüngliche Teammitglieder in den Credits von Metroid Prime Remastered fehlten. Andere Branchenexperten äußerten ähnliche Bedenken und bezeichneten solche Auslassungen als „schlechte Praxis“ – besonders in einer Branche, in denen Credits maßgeblich den Karriereweg von Entwicklern beeinflussen.
Die Debatte um angemessene Credit-Vergaben hat branchenweit an Fahrt aufgenommen, wobei insbesondere der Umgang von Publishern mit Remakes und Remastern unter die Lupe genommen wird. Neben Entwickler-Credits steht Nintendo auch in der Kritik, weil es Lokalisierungsteams für Flaggschifftitel wie The Legend of Zelda angeblich nicht angemessen würdigt. Mit dem wachsenden Bewusstsein für die Bedeutung von Transparenz bei Credits steigt der Druck auf Publisher, ihre Richtlinien zu überarbeiten.